01.08.2009
TAKATUKA: Naturabentuer und Umweltbildung auf einer Donauinsel bei Deggendorf

Im Zuge der Ferienfreizeit starten  am 12.08.09 morgens um dreiviertel Acht 22 Kinder mit einer Betreuerin und einem Betreuer vom Sportheim in Altfraunhofen zu einem kleinen Naturabenteuer. Die Fahrt führte mit dem Kleinbus zunächst nach Deggendorf  zum Anlegesteg des Rudervereins und das Ziel hieß TAKATUKA.  Es handelt sich hierbei um ein um ein durch den Bund Naturschutz betrautes umweltpädagogisches Projekt, welches gleichermaßen Naturabenteuer, Information und Spaß für Jung wie Alt bietet. Vor Deggendorf liegen in der Donau einige Inseln, wovon eine in einem streng geregelten Zeitkorridor ab  Mitte Juli bis Mitte Oktober unter fachkundiger Betreuung betreten werden kann. Hierzu wurden die Teilnehmer mit dem Schiff TAKATUKA (BUND-DEG) auf die Insel gebracht. Infolge der großen Anzahl erfolgte das Übersetzen in zwei „Wellen“.  Neben dem spielerischen Aspekt ist es Ziel, die Teilnehmer durch direktes Erleben von Natur die Schönheit einer Auenlandschaft und eines heimischen Flusses, der Donau, zu vermitteln. Die nahezu unberührte Insel bot Platz zur Erkundung der Geheimnisse von Fluss und Auenlandschaft. Hierzu absolvierten die „Landratten“ vor Antritt der Überfahrt erst einmal eine Donaupiraten – Ausbildung.  Auf der Insel angekommen verwandelte man sich, mittels Kostümierung und Schminke, äußerlich zu wahren Piraten. Als Erstes wurde den frischen Donaupiraten das Wichtigste  über ihren neuen Lebensraum berichtet. Welche Pflanzen wachsen dort, welche Tiere leben auf der Insel. Die Donau schwankt um 6 m und bei Hochwasser ist die ganze Insel überschwemmt. So können nur Tiere überleben, welche entweder fliegen oder schwimmen können, oder sie klettern für die Zeit des Hochwassers auf die Bäume.

Unter Führung des kundigen „Piratenkapitäns“ wurde ein Parcour  durchlaufen, welcher die Mannschaft über die gesamte Insel führte. Die immer neuen Informationen zu Natur und Raum wurden immer wieder mit diversen Naturabenteuern abgerundet.

An abgebrochenen Bäumen wurde das Alter bestimmt, auf umgefallenen Bäumen balanziert, ein mannshoher Brenneseldschungel durchwandert und dabei erlernt Brennessel schmerzfrei anzufassen. Ein auf der Insel vorhandener Biberbau wurde inspiziert und dabei festgestellt, dass die Biber gerne sogenannte „Rutschen“ verwenden, auf welchen sie spielerisch und ungefährdet ins Wasser gleiten. An von Bäumen hängenden „Lianen“ wurde hochgeklettert und piratengerecht die Enterung geübt. Am Inselstrand wurde nach kleinen Wasserlebewesen gesucht. Sie wurden beobachtet und bestimmt. Den Abschluss der abenteuerlichen Piratenfahrt bildete die Schatzsuche mit dem genüsslichen, gemeinsamen Verzehr des letztlich gefundenen Schatzes.

 

In abenteuerlicher, lebendiger Art wurde den Kindern eine Natur vorgestellt, welche viele nicht mehr kennen. Zugleich wurde sehr sachlich das Leben eines Flusses dargestellt und auch das Thema der letzten Kilometer frei fließender Donau, wenige Kilometer stromabwärts, wurden  gut verständlich geschildert. Es bleibt zu wünschen dass diese letzten Kilometer frei fließende Donau für alle, aber vor allem für unsere Kinder, erhalten bleibt, um nicht weit reisen zu müssen um dieses ursprünglich selbstverständliche , ganz natürliche Gefühl noch erleben zu können. Welches Potential in einem frei fließendem Fluss möglich ist konnten die Kinder durch das Erlebnis auf dieser „wilden“ Inseln erahnen.

 

Nach diesem erlebnisreichen Inselbesuch erfolgte erneut ein gut geordneter Rückzug der Piratenmannschaft auf das Festland. Dort angelangt wurde die Vollständigkeit der Truppe nochmals festgestellt.

 

Für alle war es ein ereignisreicher, abenteuerlicher Aufenthalt, welcher jedem ans Herz zu legen ist.

Zum Abschluss erhielt jeder bis dahin als „Landratte“ geführter Teilnehmer aus den Händen des Kapitäns der TAKATUKA eine Urkunde, in welcher man zum „Donaupiraten auf Lebenszeit“ ernannt wurde. Nach dieser feierlichen  Ernennung stimmten alle gemeinsam ein zum Leitspruch aller Donaupiraten:

 

Aue ade, ne!

 

Abgekämpft aber zufrieden  wurden  wir von unserem an Land verbliebenen Busfahrer Hubert Wiesmeier wieder in Empfang genommen und gemütlich nach Hause zurück gefahren.

 

Zum Schluss nochmals ein herzliches Dankeschön an den Bund Naturschutz in Deggendorf, welcher dieses Erlebnis auf wunderbare Weise  sicherstellte und an die Crew der TAKATUKA, Kapitän und „Altpirat“  Norbert, sowie Bootsfrau Anna die uns ein unvergessliches Abenteuer ermöglichten.

 

Ich wünsche euch aber auch uns allen, dass euer Engagement  für ein letztes Stück frei fließende Donau endlich belohnt wird und das unrühmliche Gezänke um die letzten Kilometer frei fließender Donau endet und wir auch in Zukunft, unbeschwerter, diesen wunderbaren Naturraum erfahren können.

 

DANKE !