01.08.2009
Wanderung am Steppacher Bach weckte den kindlichen Erkundungsdrang

Ausschließlich Burschen machten sich vor kurzem im Rahmen des Ferienprogramms auf, den Steppacher Graben von der Mündung bis zur Quelle zu erkunden. Ausgerüstet mit Stiefel, Sieb und Lupe begannen die Jungforscher die Suche nach den Gewässerlebewesen. „Welchen Fisch können wir fangen?“ wollte ein besonders Eifriger wissen und „gibt es auch den Biber im Bach?“ konnte ein anderer seine Neugier nicht verbergen. Diese und viele weitere Fragen beantwortete Andreas Ottl, der gemeinsam mit den Freien Wählern die Bachwanderung betreute. Dabei erfuhren die Kinder, dass es neben den Fischen eine Vielzahl anderer sehr kleiner Lebewesen im Bach gibt. Eintagsfliegenlarven, Wasserwanzen, Bachflohkrebse, verschiedene Käfer, Libellenlarven und Muscheln waren nur eine kleine Auswahl der Tiere, die von den Kindern durch geschicktes Anwenden des Siebes gefunden und zur späteren genaueren Untersuchung in die mitgebrachten Becherlupen gesteckt wurden. „Nicht nur die Tiere prägen ein Gewässer“, erläuterte Andreas Ottl den Expeditionsteilnehmern weiter. Vielmehr sind auch die Bepflanzung und die Ufergestaltung von großer Bedeutung für ein gutes Gewässer. Bäume und Sträucher spenden Schatten und vermeiden eine Aufwärmung des Wassers, wechselnde Böschungsneigungen und Linienführung schaffen einen vielfältigen Lebensraum für unterschiedliche Tiere.
Bevor die Gruppe mit ihren Rädern zur Quelle aufbrechen konnte, mussten die Buben und Mädchen erst die Fließrichtung bestimmen. Sie warfen daher die selbst gebastelten Papierschiffe ins Wasser und verfolgten sie bis zur Mündung in die Kleine Vils. Anschließend legten die Kinder mit dem Fahrrad die Entfernung zwischen den verschiedenen Untersuchungsstellen zurück und lernten dabei auch die Probleme des Steppacher Baches kennen. „Schwimmt durch dieses dunkle Rohr ein Fisch?“ wollten die Kinder am Beginn einer Verrohrung wissen und verstanden sofort, dass in einem kanalisierten Bach kein normales Leben für Gewässerorganismen möglich ist. Durch eine häufig geradlinig verlaufenden Bachlauf ohne jegliche Beschattung, eine intensive landwirtschaftliche Nutzung bis an den Bach und eine Teichnutzung in den Quellzuläufen werde die Qualität des Baches deutlich belastet. „Hier endet der Bach schon wieder“ stellten die Kinder verwundert an einer langen Verrohrung fest und waren erstaunt, als sie den Quellbereich des Baches erst bei Obersteppach gefunden hatten.
Zufrieden bemerkten sie, dass noch immer Wasser aus dem Untergrund an die Erdoberfläche trat. Glücklich und mit einer Menge an neuem Wissen traten alle die Rückfahrt an und freuten sich schon auf  weitere eigene Erkundungen.